Sich in der Welt bewegen. Lesung und Gespräch mit Lütfiye Güzel, Anneke Lubkowitz und Stephan Muschick
Ab Mitte des 20. Jahrhunderts erkundete die Künstler*innengruppe Situationistische Internationale rund um den Schriftsteller Guy Debord in Selbstversuchen, wie die urbane Umgebung die Wahrnehmung und das Verhalten im Raum beeinflusste. Die sogenannten Situationisten prägten den Begriff der Psychogeographie und verabredeten etwa, sich absichtlich in fremden Städten zu verlaufen, um sich neuen Erfahrungen und Zusammentreffen auszusetzen.
Die Frage danach, wie wir uns in der Welt bewegnen, hängt aber nicht nur von städtebaulichen Bedingungen ab, sondern wurde maßgeblich durch individuelle Voraussetzungen wie Hautfarbe, Pass, Gender und Klassenzugehörigkeit bedingt. Sie lässt sich auf ganz verschiedenen Ebenen stellen und schließt die Frage nach der Teilhabe am öffentlichen Raum direkt mit ein.
In der Veranstaltung erkundeten wir gemeinsam die verschiedenen Modalitäten durch die Welt zu navigierten. Persönliche Erfahrungen und ihre Übersetzbarkeit für Andere, zum Beispiel durch Literatur, sind dabei genauso Thema, wie das psychische Erleben der Umwelt und gegenwärtige geopolitische Zusammenhänge, die die Bewegung im Raum bedingten.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der E.ON Stiftung
Veranstalter war der Saalbau Witten.
- Festival
Das Projekt Sich in der Welt bewegen. Lesung und Gespräch mit Lütfiye Güzel, Anneke Lubkowitz und Stephan Muschick fand im Rahmen des Ruhr Ding: Schlaf vom 5.5.-25.6.23 in Witten statt.